Ich hatte von dieser Halloweenparty in einem der Clubs gehört und simste Miri sogleich ob wir uns da nicht mal umsehen wollten. Ich wusste das sie nicht Nein sagen würde, weswegen ich auch gleich begann mich fertig zu machen, mein Kostüm bestand aus einem zerschlissenen, kurzem Rock und darüber ein schwarzes Lederkorsett. Ich zog halterlose Netzstrümpfe darunter und begann mit dem Make up, was wohl das aufwendigste sein würde. Zu meiner eigenen Überraschung dauerte es nicht so lange.

Als ich fertig war sah ich auf mein handy wo auch schon die positive Antwort war die mich unweigerlich grinsen ließ.
Ich tat es zu den rest meiner Sachen in die Handtasche, zog meine Stiefel an und zum Schluss noch die langen Stulpen in Netzoptik. Um das ganze komplett zu machen schnappte ich mir den Hexenhut, den ich mir später aufsetzen würde.

Ich rief mir ein Taxi, fahren wollte ich nicht, schließlich war das eine Party und auf einer Party trank man nun mal.
Die Fahrt zum Club dauerte nicht lange, zum Glück, denn ich konnte lange Taxifahrten nicht ausstehen. Bei der Ankunft reichte ich dem Taxifahrer sein Geld, sagte er könne den rest behalten und stieg aus. Es war eine angenehme Nacht für diese Jahreszeit, dennoch bekam ich eine Gänsehaut durch den leichten Wind, was mich veranlasste schnell in den Club zu gehen.

Ich ging direkt zur Bar, setzte mich und schlug die Beine übereinander.
Ich sah die Barkeeperin an und bestellte eine Long Islan, der würde mir die Zeit vertreiben bis Miri endlich aufkreuzte.

Den Abend über hatte sie eine dieser Unterhaltungen mit ihrem Onkel geführt, die sie liebend gerne immer vor sich hinschob. Ständig hang er ihr förmlich im Nacken, erkundigte sich ob die Geschäfte so liefen, wie er es sich vorstellte. Natürlich hatte Miri alles im Griff. Doch sah es ihr Onkel ganz anders. Er sah nach wie vor das kleine Mädchen in ihr. Was sie nunmal nicht mehr war. Seitdem Tod ihres Vater, hatte sie seine Geschäfte übernommen und handelte stets in seinem Sinne. Nichts lag ihr mehr am Herzen, als wie dies zu tun. Die Stimmung in der Stadt war recht angespannt. Nachdem die Familie Alonso ihrer Familie in einen Deal gefuscht hatte, war die Verbindung ganz zwischen ihnen zerbrochen. Miri störte dies nicht im geringsten. Um den verkorksten Abend etwas ausklingen zu lassen, entschied sie sich dazu den Diamond Club aufzusuchen. An diesem angekommen, zog sie die Maske über ihre Augen und band sie am Hinterkopf zusammen. Niemand musste sie erkennen oder gar wissen das sie hier war.

Auf die Bar zugesteuert erblickte sie auch schon Leonie, ihre beste Freundin. Langsam schlich sie sich an sie ran. Hinter ihr blieb sie stehen. "Na Puppe", flüsterte sie ihr ins Ohr und grinste breit, als die Blondine sich umdrehte.

Ich hatte sehr lange überlegt ob ich die Strecke auf mich nehmen sollte, nur um zu einer Halloweenparty zu kommen, welche auch noch von den Thornes veranstaltet wurde.
Letztendlich entschied ich mich aber doch dafür, schließlich konnte man nie genau wissen welche netten Bekanntschaften man an solch einen Abend machen konnte, ganz zu schweigen davon eventuell etwas über meine „Feinde“ herauszubekommen.
Sicher, ich konnte einen meiner Mitarbeiter schicken, aber jeder kannte das, wenn sich solch eine Gelegenheit bot, dann machte man die Arbeit lieber selbst anstatt sie einem Angestellten zu überlassen.
Eine Verkleidung hatte ich schon in meinem Schrank, es war wie mit normalen Klamotten, Schuhen oder Accessoires: Wenn man etwas sah, was einem gefiel, dann kaufte man es, egal ob demnächst eine Kostümparty stattfand oder nicht.
Meine Haare waren an den Seiten nach hinten gesteckt, mein make up saß perfekt und der kleine Hut, der schon den Rest meines Kostüms verriet saß ebenfalls schon auf meinem Kopf.
Ich befestigte mit schnellen Bewegungen die Strapsstrümpfe und zog den Rest an, bevor ich Jacky eine Nachricht schrieb das er in seinem Wagen unten auf mich warten sollte.
Ich wäre ja schön blöd wenn ich zu eine Party selber fuhr.
In wenigen Minuten war ich auch schon unten und stieg ein, die Fahrt würde eine weile dauern, ich hasste so etwas, aber egal, es war für meine Arbeit und gleichzeitig zum amüsieren, das war es Wert.
Vor dem Club tummelten sich schon einige Leute, aber ich hatte noch nie irgendwo angestanden, weswegen ich mich zu dem Anfang der Schlange bewegte, dem Türsteher nett zulächelte und nach drinnen ging.
Die Musik dröhnte mir entgegen, es war laut, die Tanzfläche war voll, genauso wie die Bar.
Ich seufzte leise. Was hatte ich mir da nur wieder angetan.
Ich drängte mich durch die Menschenmenge und nahm an der Bar platz, wo ich mir gleich etwas zu trinken bestellte, denn ohne Alkohol würde der Abend heute sehr langweilig werden. Dachte ich zumindest...

Auch ich hörte von der Halloweenparty in einem der angesagten Clubs der Stadt, also durfte auch ich nicht fehlen.
Nachdem ich mich Stunden fertig gemacht habe um den perfekten Look zu erstellen , hatte auch ich meinen Weg in den Club gefunden.
Die Musik war laut und man sah das der Club sich füllte und viele schon am feiern waren.
Da keiner meiner Leute Zeit hatte, ging ich alleine . Sicher würde mir hier schon ein bekanntes Gesicht auffallen.
Jedenfalls hoffe ich dies sehr, sonst würde ich gleich wieder verschwinden, ich war nicht so der Einzelgänger auf Partys.
Meine Füße brachten mich gleich in Richtung Bar, denn zu Beginn wollte ich mir ein schönes Glas Sekt gönnen und erst mal die Leute hier begutachten.
Als ich gerade ankam sah ich auch schon das erste bekannte Gesicht, meine Cousine Myriam. Mit meinem typischen frechen Grinsen ging ich rüber zu ihr um sie zu begrüßen. "Du darfst natürlich nicht auf Partys fehle stimmts?" scherzte ich mit einem Lächeln.

Ich kam gerade wieder in die Stadt zurück, endlich etwas Urlaub und bei der Familie sein. Als ich auf den Weg nach Hause fiel mir einer der Flyer ins Auge. "Der Diamond Club veranstaltet also eine Party." sage ich zu mir selbst und grinse.
Es geht ins nächste Geschäft wo ich mir nen Kostüm kaufe. Dann nach Hause, umziehen und mit dem Taxi in den Club.
Ich sage noch niemanden das ich hier bin, schließlich soll es eine Überraschung werden.
Am Club angekommen geht es direkt an die Bar. Mein Blick schweift durch die Menge. Kaum am Tresen angekommen sehe ich auch schon meine Schwester. Ich gehe zu ihr und stelle mich neben ihr.
"Liz du als heiße Krankenschwester? Wem willst du denn damit verführen?" frage ich sie lachend und sehe sie mit einem grinsen an. Dann geht mein Blick zu dem Typen hinter der Bar "Ein Bier." bestellte ich und widme mich wieder meiner Schwester.

Ich sah zu wie sich der Club immer weiter füllte und seufzte leise, während ich mein Spiegelbild betrachtete, welches ich in einem der Spiegel hinter der Bar eingefangen hatte.
Ich musste mich selbst loben, ich hatte mich mal wieder übertroffen.
Und noch während ich das dachte wurde mir bewusst das ich mich langweilte, ich hasste es zu warten, aber ich war nun mal zu früh dran, also blieb mir ja nicht viel anderes übrig.

Ich leerte mein Glas und bestellte noch eines, wenn es so weiter ging war ich betrunken bevor meine beste Freundin auftauchte. Die Musik wurde lauter, so kam es mir jedenfalls vor, aber das musste warscheinlich so sein da man durch die vielen Menschen die wirr durcheinander redeten sonst wohl nichts mehr von dieser mitbekam.
Meine Gedanken drifteten schon wieder ab als ich ein Atem in meinem Nacken spürte, ich wollte mich schon umdrehen und dem Typen sagen er soll sich verpissen, aber da vernahm ich schon die Stimme von Miri und drehte mich stattdessen mit einem grinsen im Gesicht herum.

„Miri! Da bist du ja, meine Güte ich dachte schon ich bin betrunken wenn du auftauchst!“ lachte ich und musste dabei schon schreien um die Musik zu übertönen. Ich blickte zu der Bardame und bestellte einen Drink für sie und klopfte auf den leeren platz neben mir.
„Was hat dich aufgehalten?“ fragte ich.
Normalerweise war sie immer diejenige die zu früh dran war und auf mich warten musste, deswegen wunderte es mich schon ein bisschen das es dieses mal anders herum war.

Ich merkte wie sie zu einer Antwort ansetzte als auf einmal eine junge, blonde Frau auftauchte und sie ansprach. Ich betrachtete sie näher und soweit ich mich erinnerte war sie Miris Cousine.
War klar das hier mal wieder die ganzen Leute der Stadt auftauchen würden, das war ja Standart, na gut, um so mehr es wurden, desto lustiger würde der Abend sicher werden.

Bei Leonies Worten musterte sie diese nur fies grinsend. "Schiebe nicht von dir auf andere meine Liebe", neckte sie sie und gesellte sich zu ihr. "Alter wie voll das hier ist." Ihr langes braunes Haar warf sie sich über die Schulter und schnippste mit den Fingern um die Aufmerksamkeit von der Barkeeperin zu ergattern. Erst beim zweiten Mal hinsehen erkannte Miri, dass es Catherine war die die Leute bediente. Das hatte ihr jetzt noch gefehlt. Es war kein Geheimnis, dass sie sich absolut nicht ausstehen konnten. In der Situation in der sich beide befanden, konnte ihre Familien überhaupt nicht miteinander. "Ein Whiskey", gab sie mürrisch von sich und sah Cat nicht weiter an. Wieder ihren Blick auf ihre beste gerichtet, sah sie nun auch ihre Cousine Katherine. Ein Lächeln überflog ihre Lippen.

"Richtig, hast du gut erkannt. Na alles klärchen? Setz dich zu uns. Leonie kennst du ja", sagte sie und sah zwischen den beiden Blondinen hin und her.

Ich langweilte mich jetzt schon. Die Musik war gut, das musste ich zugeben, genauso wie die Gestaltung, schaurig war zwar anders, aber es hatte einen Gewissen Touch der passte.
Mein Blick schweifte immer wieder durch die herein kommenden Leute, einige bekannte Gesichter waren dabei, doch keine die mich interessierten und viele leider auch so verkleidet das man sie nicht erkannte.
Mein Blick fiel auf eine junge Blondine die zur Bar kam und direkt auf jemanden zusteuerte, ich beobachtete die drei ein wenig.
Und ich konnte mir nicht helfen, die einzige Brünette unter ihnen kam mir verdammt bekannt vor, wenn nur nicht diese blöde Maske ihr halbes Gesicht verdecken würde.
Mit einem Seufzen wendete ich mich wieder meinem Cocktail zu und leerte ihn in einem Zug, bevor ich den nächsten bestellte.
Ich hätte jemanden mit her bringen sollen, doch wen?
Meine Eltern garantiert nicht, ein Angestellter? Nein danke.
Mein Bruder kam mir in den Sinn, doch dieser war natürlich nicht in der Stadt, verdammt.
Hätte ich mich eher entscheiden hier her zu gehen hätte ich ihm schreiben können.
Selbst Schuld Liz.
Ich ärgerte mich gerade über mich selbst, aber das brachte nichts, wie immer.
Ich sah auf das Glas in meiner einen Hand und merkte wie sich jemand neben mich stellte, schaute jedoch Ruckartig nach oben als ich eine Stimme vernahm die mich ansprach.
Und zack, da war meine schlechte Laune weg, ich stand auf und umarmte meinen Bruder.
Man musste sagen, er hatte wirklich ein verdammt gutes Timing!
Ich lachte bei seiner Frage erst einmal. Verführen? Mhhh schlechte Idee war das nicht, nur leider stach mir hier niemand ins Auge.
„Gut erkannt Bruderherz, allerdings gibt es hier nicht viel zum Verführen.“ Ich machte eine Ausschweifende Handbewegung über die Menge hinweg.
Ich ließ ihn erst einmal bestellen bevor ich mit meiner Frage herausrückte, nachdem ich mir sein Kostüm betrachtet hatte. „Und du? Gerade viel hast du ja nun auch nicht an.“ grinste ich.
Ich setzte mich wieder auf den Barhocker und deutete auf den freien neben mir.
„Erzähl, wie kommt es das du immer so ein perfektes Timing hast? Bis eben war mir langweilig und ich habe mich über mich selbst geärgert das ich dir nicht bescheid gegeben hab.“
Das sollte indirekt natürlich soviel heißen wie: Wie kommt es das du hier bist?

Mit einem Grinsen schaute ich abwechselnd zu meiner Cousine und zu der Blondine, die ich wenn ich nicht total blind war schon kennenlernen durfte. Trotzdem war ich so nett und gab ihr die Hand. "Hey, freut mich nochmal." Dann richtete sich mein Blick wieder auf Myriam. "Aber natürlich immer doch außer das meine Eltern mal wieder am nerven sind und bei dir?" fragte ich mit meinem bestehenden Grinsen. Dann setzte ich mich zu den Mädels. "Hoffe ich störe euch nicht." Katherine schaute zum Barkeeper und schenkte ihm ein sexy Lächeln. "Mach mir ein Glas Sekt fertig mein Lieber." zwinkerte sie ihm zu. Sie liebte es zu flirten und ihren Spaß zuhaben und sicherlich würde sie heute Abend auch wieder jemanden mit nachhause schleppen.

Es hätte mich gewundert meine Schwester mit einen der Angestellten hier zu sehen, ehr dachte ich das sie sich irgendeinen der Jungen Highschool Absolventen hier angelt. Aber was ja nicht ist, kann noch werden.
Ich erwidere die Umarmung natürlich denn sie ist die wichtigste Person in meinem Leben, abgesehen von meinen Eltern natürlich. Ich sehe mich um und muss grinsen. "Also ich sehe hier eine Menge hübscher Ladys, welche gute Chancen haben heute Nacht in meinem Bett zu landen." grinse ich. Ernsthafte Beziehungen hatte ich bis her nur eine, seit dem dies in die Hose ging, hole ich mir den Sex einfach wann ich ihn brauche. One-Night-Stands bringen nicht so viel ärger wie eine Beziehung. Außerdem kann ich im Moment einfach nix anhängliches ertragen.
Ihre Frage war ja irgendwie damit auch beantwortet. Ich bekam mein Bier und setze mich auf den freien Barhocker neben meiner Schwester.
"ich spüre einfach wann du meine Anwesenheit brauchst und wann nicht." grinse ich. "Ich hab von meinem Vorgesetzten frei bekommen 2 Wochen, das heißt Partys und Frauen. Aber dich werde ich nicht vernachlässigen. Also erzähl was hab ich so verpasst? Außer das du mir verschwiegen hast das hier eine Party steigt!?" necke ich sie ein wenig, aber böse könnte ich ihr nie sein, und wenn dann ist es eh nicht lange.

Ich sah sie einen Moment lang grimmig an, musste jedoch anschließend grinsen.
„Pff das tue ich nie, das weißt du!“ Mein Blick wanderte wieder durch den Club und fing ein paar bekannte Gesichter ein, auf die ich heute Abend allerdings gut und gerne verzichten konnte.
„Das kannst du laut sagen, es ist fast so als sei das hier der einzige Club in der ganzen Stadt.“
Ich vernahm wie sie mürrisch Ihr Getränk bestellte und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
„Was? Du bist noch nicht einmal 5 Minuten hier und hast schon schlechte Laune?“

Um ehrlich zu sein hatte ich mir die Barkeeperin gar nicht genau angesehen, es interessierte mich meisten nicht wer hinter der Bar stand, zumindest solange nicht wie es kein heißer Kerl war.
Fröhlich winkte ich Katherine zu und gab ihr dann die Hand. „Freut mich ebenfalls nochmal.“ Ich deutete mal auf den Platz bei uns wo sie sich setzen konnte.
Und genau das tat sie auch sofort, bevor sie sich zu dem Barkeeper drehte und ein Glas Sekt orderte.

Ich wandte mich Miri zu. „Rück raus mit der Sprache, ich dachte wir wollen feiern und nicht schlechte Laune schieben?“ Ihr mürrischer Gesichtsausdruck musste verschwinden, egal was der Grund dafür war, vielleicht sollte ich sie einfach auf die Tanzfläche ziehen xD